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August 2018


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Anfang August 2018 - Hochsommer in Botosani. Die Temperaturen steigen tagsüber, nicht selten, auf über 40°C. Seit Tagen hat es nicht mehr geregnet und trotzdem ist es schwül und drückend. Die Sonne scheint von morgens früh bis zum späten Abend und die Nächte bringen nur wenig Abkühlung. Das Wasser in den Bächen verdunstet rasend schnell, sodass Wild- und Straßentiere kaum noch etwas zu trinken finden.

Auch in Rumänien sind Schulferien. Das heißt aber noch lange nicht, dass Anca sich eine Auszeit gönnen kann, um neue Kraft zu schöpfen. Nein, im Gegenteil, "ihre" Straßenhunde und Katzen brauchen sie in dieser Zeit noch viel mehr als sonst. Nicht nur Futter ist rar, sondern im Sommer auch das Leben spendende Wasser. Verletzungen werden schnell von Ungeziefer und Insekten heimgesucht und als Brutstätte missbraucht.

Wie jeden Morgen bestückt Anca ihr Auto mit Futter, Leckerchen, Wasser, Säuberungsmitteln, natürlich auch mit Transportboxen und begibt sich auf den Weg nach Trusesti, um ihre Futterplätze zu kontrollieren und zu bestücken.



Der erste Haltepunkt ist der kleine Parkplatz, kurz vor der Dorfgrenze von Trusesti. Immer wieder werden hier Hunde und Katzen ausgesetzt. Einfach sich selbst überlassen, ohne Futter und Wasser.

Dieses Mal findet Anca dort zwei junge Kätzchen.
Beide zu klein, um sich alleine durchs Leben zu schlagen.
Beide zu dünn und dehydriert, um dort zu überleben.
Nachdem der erste Hunger gestillt wurde, entschloss sich Anca, die ca. 3 Monate alten Kätzchen mitzunehmen.


Skully und Sia sind nun im Ador Tierheim und werden dort erst einmal aufgepäppelt. Sobald die Zwei kräftig genug sind, werden sie geimpft und suchen dann ihrer eigenen zweibeinigen Dosenöffner.

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Aber nicht nur "frisch" ausgesetzte Tiere versuchen hier an diesem Parkplatz zu überleben, sondern auch Gica. Gica ist ein ca. 1,5 Jahre alter Mioritic-Mix Rüde, der sehr verschmust mit Menschen ist und andere Tiere an "seinem" Parkplatz duldet. (In dem Bericht vom März 2018 ist Gica schon beschrieben.)

Sobald Anca Gica ruft, kommt er aus dem Gebüsch gelaufen. Sein ganzer Körper wackelt vor Freude und dann wird erst einmal eine Zeit lang geschmust und gestreichelt. Anca tastet Gicas Körper ab, kontrolliert seine Ohren und Augen. Als sie zu seinem Hinterteil ankommt, bemerkt sie, dass Gica dort offene Stellen hat. Die Wunden haben sich entzündet und auch Insekten haben sich an diesen Stellen schon niedergelassen.

Anca kann Gica nicht ins Ador Tierheim mitnehmen. Es ist dort mehr als voll und einfach kein Platz für ihn. Ihre eigene Wohnung ist zu klein, um Gica dort aufzunehmen. Das Einzige, was Anca für Gica im Moment tun kann, ist ihm Futter und Wasser zu geben und einen Termin beim Tierarzt zu arrangieren.

Noch am selben Tag brachte Anca Gica zum Tierarzt, wo seine Wunden gereinigt und versorgt wurden. Der Tierarzt verabreichte Gica noch Medikamente und gab Anca noch ein Spray mit für die Nachsorge. Aber leider musste Anca Gica wieder zu "seinem" Parkplatz zurückbringen.


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Weiter geht es zum nächsten Futter-Stopp, der Tankstelle am Dorfeingang von Trusesti.

Neben der Tankstelle steht eine Hausruine, in der vor 4 Monaten eine Hündin ihre 5 Welpen zur Welt brachte. Anca kümmerte sich um die kleine Familie, brachte der scheuen Hundemutter nahrhaftes Futter und ließ ihre Welpen zur rechten Zeit impfen. Nachdem die Welpen nun alt genug sind und ihre Mutter sie nicht mehr ernähren muss, schaffte es Anca, die scheue Hündin einzufangen und kastrieren zu lassen.

In der Zwischenzeit wurden 4 Welpen von Ancas Studenten adoptiert. Nur Stela ist die Letzte und sucht noch ihre eigene Familie.


Stela, das kleine Welpenmädchen, ist z.Z. ca. 4 Monate alt (April/Mai 2018), komplett geimpft und könnte bei der nächsten Möglichkeit die Hausruine gegen einen schönen Garten mit Familienanschluß eintauschen.

Stela ist ein sehr freundliches und aufgeschlossenes Welpenmädchen. Sie schmust sehr gerne und kommt auch mit anderen Hunden sehr gut zurecht.

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Kurz nach der Tankstelle sieht Anca am rechten Fahrbahnrand einen fast nackten kleinen, sehr dünnen Hund laufen. Der kleine Kerl bog in einen Nebenweg ein, sodass Anca anhalten und nach ihm sehen konnte. Als sie näherkam, sah sie schon, dass der Rüde eine Kopfverletzung hatte und kaum noch Fell besaß.

Erst einmal gab es Futter, was er zögerlich annahm und verschlang. Immer mehr vertraute er Anca und kam immer näher zu ihr, um mehr Futter zu bekommen. Im rechten Moment packte Anca zu und hatte den kleinen Rüden im Arm. Sie brachte ihn zum Tierarzt. Seine Kopfwunde wird behandelt, er bekommt Medikamente gegen seine Räude und wenn er kräftig genug ist, wird der kleine Rüde kastriert.

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Weiter geht's.
Der Weg führt durch Trusesti zu einem Abfallplatz hinter den Häusern.
Dort ist die nächste Futterstelle.

Einige Straßenhunde warten dort jeden Tag auf Anca. Auf ihre Portion Futter, manchmal auch Leckerchen und auf Ancas Aufmerksamkeit. Die Tiere saugen förmlich Ancas lieben Worte und Streicheleinheiten auf. Für viele dieser Straßenhunde ist Ancas Zuneigung und Wärme die einzige Freude in ihrem Leben. Für eine kurze Zeit fühlen sich diese Tiere geliebt und gewollt.

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Das Projekt Trusesti steht für Kastrationen.
Nur mit Kastrationen kann Tierleid gelindert und auf längere Sicht
weiterer Nachwuchs vermieden werden.

Tierschutzvereine und Einzelpersonen unterstützen Ancas Projekt und übernahmen die Kosten von Kastrationen. Somit konnten in diesem Jahr schon fast 60 Hunde und Katzen kastriert werden.

Aber Anca benötigt weitere Unterstützung, damit mehr Hunde und Katzen
kastriert werden können.



Hinter dem Abfallplatz befindet sich ein freies Gelände. Unter einer Mauer hatte sich eine trächtige Hündin einen Unterschlupf gegraben, um dort ihre 9 Welpen zur Welt zu bringen. Anca versorgte diese Großfamilie regelmäßig mit Nass- und Trockenfutter und versucht das Vertrauen der Hundemutter zu gewinnen, um auch ihre Welpen anfassen und untersuchen zu können.

Bei einer so großen Anzahl an Nachwuchs haben es die Kleinsten am Schwersten. So bemerkte Anca an diesem Tag, dass der kleinste Welpe zu schwach war, um noch fressen zu können. Der kleine Welpe lag im Sterben und so brachte wir ihn zum Tierarzt, der ihn nur noch erlösen konnte.

Die 8 restlichen Welpen sind wohl auf und wachsen sehr schnell. Bald sind sie in dem Alter, in dem sie ihre Mutter nicht mehr brauchen und Anca wird versuchen die Mutterhündin einzufangen und kastrieren zu lassen. Was mit den 8 Welpen wird, kann man noch nicht sagen. Sollten die 8 Straßenhunde werden, sollten sie rechtzeitig kastriert werden. Dazu werden noch Kastrationspaten gesucht (1 Kastration kostet 30 Euro)

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Weiter geht es zu Ion, einem alten Herrn, der sich um Straßenhunde kümmert und ihnen einen Unterschlupf, Futter und Wasser bietet. (Wir berichteten über Ion in einem vorherigen Bericht). Da Ion nur über geringe finanzielle Mittel verfügt, unterstützt ihn Anca regelmäßig mit 2 bis 3 Futtersäcken.


Nach dem Besuch bei Ion geht es weiter in Richtung Ancas Arbeitsplatz, die Schule von Trusesti.
Auf dem Weg dorthin ist eine weitere Futterstelle, wo schon Straßenhunde auf Anca warten.

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Nächster Stopp - Schule von Trusesti

In den Schulferien ist das Gelände nur bis mittags geöffnet. Wenn sich Straßenhunde auf dem Gelände bei der Schließung befinden, werden sie mit eingeschlossen und verbleiben bis zum nächsten Morgen auf dem Schulgelände.
So auch an diesem Tag.

Gipsy und ihr Hundefreund, ein sehr freundlicher großer Rüde, warten auf Anca hinter dem Schultor. Gipsy ist außer sich vor Freude, als sie Anca sieht. (man hört es deutlich im Video) Beide sind sehr hungrig und können ihre Mahlzeit kaum abwarten. Aber für Gipsy ist die Freude Anca zu sehen und von ihr gestreichelt zu werden viel größer, als ihr Hunger.

Gipsy ist eine sehr freundliche und menschenbezogene Hündin. Sie schmust wahnsinnig gerne und genießt es so sehr in der Nähe "ihres" Menschen zu sein. Es ist schlimm zu sehen und zu hören, wie sehr Gipsy sich dies wünscht.
Hier kommen Sie zur Gipsys Informationsseite.

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Anca erfuhr von einer tierlieben Dame namens Jana. Diese Frau wäre erst seit Kurzem mit ihrer Mutter nach Trusesti gezogen und beherbergt ca. 14 erwachsene Straßenhunde auf ihrem Grund.

Mit ihren geringen finanziellen Mitteln versucht Jana so gut es ihr möglich ist, diese Straßenhunde und auch Katzen zu ernähren. Allerdings reicht Janas Geld bei weitem nicht aus, die Hunde kastrieren zu lassen oder medizinisch zu versorgen. So beschloss Anca, Jana zu besuchen und ihr, wenn nötig, ihre Hilfe anzubieten.

Was allerdings Anca vorfand, entsprach nicht ganz dem, was ihr erzählt wurde.

Es waren 14 erwachsene Straßenhunde, mehrere Junghunde und Welpen. 3 Hündinnen hatten bereits ihren Nachwuchs von insgesamt 17 Welpen bekommen. Jana erzählte Anca, dass Nachbarn ihr immer wieder Welpen oder Junghunde über den Zaun werfen würden und sie einfach nicht mehr weiß, wie sie alle ernähren könnte.

Anca sagte Jana ihre Hilfe zu. So wurden schon einmal die ersten erwachsenen Hunde kastriert. Die 3 Mutterhündinnen werden kastriert, sobald es möglich ist und der Nachwuchs ihre Mütter nicht mehr brauchen. Außerdem unterstützt Anca Jana nun regelmäßig mit zusätzlichem Futter.

Aber dies ist noch nicht alles.
Die Welpen müssen entwurmt und geimpft werden, damit sie eine Überlebenschance bekommen.

Weiterhin versucht Anca für die menschenbezogenen erwachsenen Hunde und für die Welpen ein Zuhause zu finden.


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04. August 2018

An diesem Samstag begleiteten Regina Frie, Andrea Brückner-Schoeler und Anni Neuberger vom Tierschutzverein Pfotenhilfe ohne Grenzen e.V. (im Rahmen ihres jährlichen Besuches bei Ador) Anca auf ihrer täglichen Fütterungs-Tour durch Trusesti.

Sie lernten nicht nur Gica und Gipsy kennen und sahen die Not der Straßenhunde von Trusesti. Sie wurden auch Zeuge, wie hart der Überlebenskampf für Welpen ist, den manche nicht gewinnen. So konnte einem Welpen nur noch mit Euthanasie das Sterben erleichtert werden.

Schon letztes Jahr half die Pfotenhilfe mit Entwurmungstabletten und mit Mitteln gegen Parasiten. So auch dieses Jahr wieder. Und noch mehr. Spontan sagte der Vorstand die Kostenübernahme von weiteren 10 Kastrationen zu.

Auch besuchten sie, zusammen mit Anca, Jana und ihre Straßenhunde. Auch hier waren Regina, Andrea und Anni von der Not überwältigt und versprachen auch hier zu helfen, in Form der Kostenübernahme von Entwurmungsmittel für Welpen, sowie die Übernahme der Impfkosten für 2 Würfe (insgesamt 11 Welpen).

Ganz lieben Dank an die Pfotenhilfe ohne Grenzen e.V.
für diese großzügige Hilfe für die Straßenhunde von Trusesti.


* Sie können viele Fotos mit einem Klick vergrößern


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