2023 - April2023 - April

April 2023


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Anfang April – Eigentlich sollte langsam der Frühling in Rumänien Einzug halten, doch stattdessen, 2 Tage vor Ostern, fegte ein Schneesturm über mehrere Landkreise hinweg. Darunter auch Botosani. Es schneite sehr heftig. Für 2 Tage galt Zone Rot. Kein Auto durfte fahren. Alles kam zum Stillstand für 2 Tage. Anca konnte nicht hinaus, um „ihre“ Straßentiere zu füttern und war daher recht ruhelos. Sie hoffte, dass die Straßentiere rechtzeitig einen Unterschlupf fanden.

Michael Hiemann, ein Tierfreund, langjähriger Unterstützer und lieber Freund, wollte Anca für 5 Tage besuchen. Da dieser Schneesturm über Rumänien hinwegfegte war es für kurze Zeit fraglich, ob es überhaupt möglich war, den Besuch aufrecht zu erhalten. Doch, Gott sei Dank, wurde die Zone Rot aufgehoben und das Flugzeug konnte landen.

In den ersten Tagen schaute sich Michael Ancas „Safe Place“ und die Quarantäne Station an. Mit geschulten, handwerklichen Blick entdeckter er Schwachstellen, wo sollte/musste etwas repariert oder verbessert werden. Michael hatte sehr gute Ideen und Ratschläge, für die wir ihm sehr dankbar sind und die Anca nach und nach umsetzen wird. Natürlich ließ es sich Michael nicht nehmen, selbst tatkräftig anzupacken, zu reparierte, Regale aufzubauen und eine seiner Ideen in die Tat umzusetzen. Natürlich, wie soll es auch anders sein … zwischendurch wurden natürlich auch die Hunde gestreichelt, beschmust und versuchten Michael von der Arbeit ab zu halten.

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Aber nicht nur das „Safe Place“ wollte Anca Michael zeigen, sondern ihr Wunsch war es, dass Michael sie auf ihrer Fütterungstour durch Trusesti begleitet.

Wir starteten früh morgens. Ancas Auto wurde mit Nass- und Trockenfutter beladen, sowie 1 Transportbox wurde verstaut.

Der erste Stopp war eine Tankstelle auf dem Weg nach Trusesti. Dort lebt eine ältere Hündin und wird von dem Pächter der Tankstelle geduldet. Die Hündin ist freundlich, aber sie mag nicht von Menschen angefasst werden. Trotzdem ist die Freude riesig, wenn sie Anca ankommen sieht. Es hat sich unter den Hunden herum gesprochen, dass es an der Tankstelle früh morgens Futter gibt und so eilen auch andere Straßenhunde herbei. Kurz bevor wir weiterfahren wollten, sah Anca eine neue Fellnase, die sich nicht so recht traute, zur Futterstelle an der Tankstelle zu kommen. In den nächsten Tagen wollte Anca versuchen ihr Vertrauen zu gewinnen, damit sie sie mitnehmen konnte zum Kastrieren.

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Es wird sich herausstellen, dass diese Hündin sehr lieb und dem Menschen sehr zugetan ist. Wir konnten sie nach der Kastration nicht wieder auf die Straße zurückbringen. Nun lebt sie bei Anca im "Safe Place" und wir hoffen, dass sie bald ein schönes Zuhause findet. Die Hündin bekam von Michael den schönen Namen Felicita.


Die Fahrt ging weiter. Der Schnee war noch immer, überall zu sehen. Berge von Schnee säumte stellenweise die Landstraße.

In Trusesti angekommen, war der nächste Halt das Waisenhaus von Trusesti. Dort lernte Michael, die Hundeoma Hera und den Rüden Lucas kennen. Beide leben schon viele Jahre hier am Waisenhaus. Roxy werden wir noch unterwegs in Trusesti treffen. Gegenüber des Waisenhauses ist Ancas Arbeitsplatz, die Highschool von Trusesti. Dort warteten schon Gipsy und ihr Hundekumpel auf Anca, ihr Frühstück und Streicheleinheiten. Michael war hingerissen von der Freundlichkeit der beiden Hunde und konnte sich kaum losreißen.

Weiter ging die Fahrt zu Ions Haus und seinem Straßenhunderudel, welches Anca schon viele Jahre fütterte. Leider war Ion, ein sehr freundlicher und charmanter Herr und großer Tierfreund, 2019 verstorben. Sein Haus und Grundstück wurde nun von einem anderen Herrn bewohnt. Weitere Infos zu dieser Fütterungsplatz sind unter der Kategorie Futterstellen zu finden.

Der neue Besitzer des Grundstückes war zu Hause und erzählte Anca, dass das Hausdach undicht wäre. Kurzer Hand versuchte Michael, auch dort zu helfen. Zusammen mit Anca versuchten sie Abhilfe zu schaffen, wenigstens fürs Wochenende.

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Anschließend ging es zu dem Bauernhof, der etwas außerhalb von Trusesti, zu finden ist. Dort leben einige Straßenhunde auf dem Gelände. Diese Hunde möchte Anca nach und nach kastrieren lassen. Wir hatten in der Kategorie „Neuigkeiten“ von diesem Bauernhof berichtet. (Edy, der 3-beinige, liebe Rüde stammt von dieser Kuh- und Schweine Farm). Man sah Michael deutlich an, dass ihm dieser Anblick der Hunde sehr berührte. Die Fellnasen waren sehr verdreckt, dem Menschen gegenüber traten sie zwar freundlich auf, aber auch sehr misstrauisch. Der Hunger der Tiere war riesig.

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Dazu gesellte sich eine Katze ohne Schwanz. Anca erzählte Michael die Geschichte dieser Katze.

Vor Wochen, noch bevor Anca zu diesem Bauernhof kam, war diese Katze in eine Maschine gefallen war, wo Unrat zerkleinert wird. Den Arbeitern war dies egal. Keiner half der Katze und bei dem Versuch dort heraus zu kommen, wurde ihr Schwanz bis zur Wurzel abgerissen. Auch dann half ihr keiner. Da Amelie, so nun ihr Name, sehr lieb und verschmust ist, möchten wir versuchen, ein Zuhause für sie zu finden und nahmen sie an diesem Tag mit.

Später stellte sich heraus, dass Amilie schon sehr alt ist und Anca möchte ihr eine weite Reise in einem Transporter nicht mehr zumuten. Daher darf Amelie bei Anca bleiben. Die Katzen-Omi mag sehr die Nähe zu Hunden und lebt nun mit bei Dodo, Ancas Hund, und dem 3-beinigen Edy.


Der Weg ging zurück nach Trusesti. Dort zeigte Anca Michael eine Familie, die sie mit Futter zu ihren Hunden und Katzen unterstützt. Auf dem Grundstück leben einige Straßenhunde und Katzen. (Die Hündinnen/Katzen konnte Anca nach und nach durch Spenden kastrieren lassen) Manche wurden der Familie als Welpen über den Zaun geworfen, andere fanden den Weg durch den maroden Zaun und blieben. Die Familie ist tierlieb und hilft Anca in Situationen, wenn Anca Notfälle aufnimmt und  aus Platzmangel nicht unterbringen kann. Nun verstand Michael, wie wichtig es ist, Menschen zu fördern, die den Tieren Unterschlupf und einen Platz zum Leben bieten.

Dann legte Anca einen kurzen Stopp bei einer Familie ein, um Michael ein Beispiel zu zeigen, welche Erfolge sie bei der Hilfe für Kettenhunde hatte. Vorweg, man kann diese „Hundehaltung“ nicht mit unserem Standard vergleichen. Kettenhunde in Rumänien haben keine Lobby. Es sind „Gebrauchswerkzeuge“ und werden so auch behandelt. Die meisten Kettenhunde haben keinen Unterschlupf, keinen Wasser- oder Futternapf, die Kette, wenn sie Glück haben, ist maximal 1 Meter lang. Das Halsband besteht meist aus einer Kette oder einem Seil, welches niemals erweitert wurde.. Ansprache oder gar Zuwendung kennen die Hunde nicht. Durch Ancas Arbeit und Aufklärung der Besitzer konnte sie schon einigen Kettenhunde ein angenehmeres Leben ermöglichen. Sie bekamen eine Hütte mit Stroh, Töpfe für Wasser und Futter, die Kette wurde wesentlich verlängert und sie bekamen Halsbänder. Anca erklärt den Menschen die Bedürfnisse der Hunde und auch wie wichtig die Kastration ihrer Tiere ist.

Weiter geht es durch die Wege und kleinen Straßen von Trusesti. Immer wieder hält Anca an kleinen Müllplätzen an, um dort Hunde und Katzen, die dort nach Nahrung suchen, Futter zu geben. Aber auch bei Besitzerhunde, die durch den Tod  ihres Herrn nun alleine auf dem Grundstück leben müssen, (meist sind diese Hunde Fremden gegenüber aggressiv) hält Anca an und sie erhalten ihre tägliche Ration Nahrung.

Nun ging es zurück nach Botosani, da wir noch einen Termin im Public Shelter hatten, konnten wir Michael nicht alle Haltepunkte an diesem Tag zeigen. Allerdings gab es noch einen Futterstopp auf dem Rückweg, der Parkplatz Deal Mare.



Dort werden immer wieder Hunde und Katzen ausgesetzt. Meist Welpen oder Tiere, die alt oder ein Gebrechen haben. Leider kommt es auch immer wieder vor, dass ausgesetzte Tiere vor lauter Panik dem Auto ihres Besitzers hinterher rennen und dort auf der Landstraße dann zu Tode kommen. Aber nicht nur ausgesetzte Tiere warten hier, sondern auch Straßenhunde, die in der näheren Umgebung leben, um ihre täglichen Bedarf an Futter zu bekommen.

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Dieses Mal erwarten uns hier auch 2 Welpen. Ein Mädchen und ein Junge.

Natürlich nahmen wir die 2 Fellnäschen mit. In Michaels Gesicht war deutlich zu erkennen, mit welchen Gefühlen er in diesem Moment zu kämpfen hatte.


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Michael äußerte den Wunsch, auch das Public Shelter von Botosani zu sehen. Natürlich versuchte Anca seiner Bitte nachzukommen und einen Termin dort zu erhalten. Nur leider hatten die Tierschützer, die sich dort um die Tiere so gut es geht kümmern, an diesem Tag keine Zeit. So konnten wir den Termin zwar wahrnehmen, doch ohne irgendwelche Infos zu bekommen. Es war sehr bedrückend, so viele Hunde an einem Platz untergebracht zu sehen und ihnen nicht wirklich helfen zu können. Diese Stimmung spürte nicht nur Michael, sondern auch Anca (sie hat eine sehr schmerzvolle und traurige Vergangenheit mit dem Public Shelter) und ich. Gut, dass einige Tierschutz-Vereine dort mit Futter- und Impfspenden sowie Adoptionen helfen.

Nach diesem Termin ging es zurück nach Hause zu Anca. Dort erwarteten uns schon die Hunde im „Safe Place“. Es stand die Säuberung der Gehege an, sowie die Fütterung der Hunde. Michael musste erst einmal die ganzen Erlebnisse, Erfahrungen, Gefühle dieses Tages sacken lassen und gesellte sich zu den Hunden für Schmuse- und Streicheleinheiten.

Michael sagte uns, wie beeindruckt er war von Ancas Hingabe, der Aufopferung, dem Zeitaufwand und der Liebe, die sie den Straßentieren entgegen bringt. Wie wichtig die Gespräche und die Aufklärung der Menschen sind und das Fortführen der Kastrationen, um zukünftiges Tierleid zu verhindern. Michael spendete insgesamt 12 Kastrationen und noch einiges mehr. Außerdem seine Ideen, seine tatkräftige Unterstützung und sein Zuspruch, dies gibt uns Kraft, weiter zu machen.

Michaels Fazit:
Er möchte wiederkommen nach Botosani, weiter helfen mit Spenden und Anca unterstützen bei ihrer Arbeit für die Straßenhunde und Katzen.



Michael, wir danken Dir von Herzen für Deine langjährige Hilfe und Unterstützung. Außerdem für Deinen Besuch Vorort in Botosani, um alles persönlich zu sehen, zu erfahren und zu fühlen. Wir schätzen sehr Deine Meinung, Ideen und Anregungen und hoffen auf weitere Besuche von Dir in Botosani im „Safe Place“.


Gerne könnt Ihr auch Anca mit ihrer Arbeit für die Straßenhunde und Katzen unterstützen.
Sie würde sich darüber sehr freuen.
Paypal: amelinte13@yahoo.com


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Kleiner Nachtrag als Sahnehäubchen:
Ein kleines Video zu den Straßenverhältnissen, die stellenweise sehr abenteuerlich und Zeit intensiv sind.


* Sie können viele Fotos mit einem Klick vergrößern


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